Vernissage in Rosenfeld: Transparente Kunstobjekte aus Draht - Balingen & Umgebung - Schwarzwälder Bote

2022-07-08 22:26:46 By : Ms. Charlotte Liu

"Ich habe noch nie an einem schöneren Platz meine Objekte ausgestellt", lobte der Künstler Walter Zepf das Ausstellungsgelände – den Rosen- und Skulpturengarten. Dort können bis 9. Oktober seine Objekte aus gewickeltem Draht bestaunt werden.

Rosenfeld - Der Rosenfelder Bürgermeister Thomas Miller begrüßte die Gäste bei der Vernissage im Rahmen des Rosenmarkts im ehemaligen Gewächshaus auch im Rahmen der Stiftung Rosenrad.

Der Dürbheimer Künstler erläuterte den Besuchern seine Werke. Alle Objekte sind aus Baustahldraht gewickelt nach dem Prinzip "Linie gibt Form", was so viel heißt, dass aus dem Verlauf einer Linie, also eines Drahtes, Formen entstehen. "Dabei fasziniert mich, dass die Formen transparent sind und keine geschlossenen Körper darstellen" erläuterte Zepf.

Er arbeitet mit dem rostigen Baumaterial nach einfachem Prinzip, aber mit viel Kraft. Wenn möglich, formt er die Objekte mit Muskelkraft und der Hebelwirkung, ansonsten setzt er hydraulische Pressen ein. Heraus kommen meterhohe Säulen, pyramidenähnliche Formen oder filigrane, in sich gefüllte Kugeln. Im Künstlerjargon gesagt: Denkerturm, Drahtkissen, Tag- und Nachtgeschichte oder Knotenkokon-Kolonien, wie Zepf seine Werke nennt.

Bei seinem Schaffen hat den 68-Jährigen die Natur inspiriert, wie beispielsweise die Kokons von Raupen-Schmetterlingen. Die Idee aus der Natur und der Werkstoff Draht bilden ein beeindruckendes Spannungsfeld zwischen Natur und Technik.

Auf die Nachfrage aus der Zuhörerschaft, wie er zur Kunst gekommen sei, meinte Zepf, dass er eigentlich Kunst studieren wollte. Doch nach den Vorstellungen seines Vaters musste er "etwas Rechtes" lernen und den elterlichen Betrieb übernehmen. Als Chirurgiemechaniker-Meister sei er aber schon früh zum Kunstliebhaber geworden und habe Kunstgegenstände gesammelt, bis er schließlich selbst Kunstobjekte entworfen habe.

Nun bleibt es den Ausstellungsbesuchern überlassen, zwischen den duftenden Rosenenarrangements im Rosen- und Skulpturengarten – also in der Natur – zu wandeln und dabei die Objekte, also die Technik, auf sich wirken zu lassen.

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