Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: Kommt Silber mit Sauerstoff und Schwefelwasserstoff, welcher beispielsweise in der Luft oder in Lebensmitteln wie Eiern enthalten ist, in Kontakt, bildet sich Silbersulfid – ein schwarzes, festes Salz. Kommt es nun zu dieser chemischen Reaktion, sorgen die Ablagerungen dafür, dass Silber schwarz anläuft.
Wie bei allen Haushaltstipps gilt auch beim Silber reinigen – es gibt nicht die eine perfekte Lösung. Am einfachsten ist es, Silber mit Silberputztüchern zu reinigen. Doch was, wenn das Silber schon so stark verschmutzt ist, dass dem Schmutz mit Putztüchern nicht mehr beizukommen ist. Wir stellen Ihnen die effektivsten Hausmittel abseits von Methoden wie Silberpolituren und Ultraschallgeräten vor. Alle haben Vor- und Nachteile. Probieren Sie am besten an einer unauffälligen Stelle aus, welche Methode für Sie am besten funktioniert.
Bei dieser Methode benötigen Sie: eine Schüssel (kein Metall), Alufolie und Salz. Kleiden Sie die Schüssel mit der Aluminiumfolie aus und legen Sie jetzt den Silberschmuck oder das Besteck hinein. Ganz wichtig: Diese Methode eignet sich in erster Linie für Silberschmuck ohne eingelassene Edelsteine (weiche Edelsteine wie Bernstein oder Malachit könnten bei der Behandlung Schäden davontragen). Geben Sie im Anschluss handelsübliches Kochsalz dazu (ein bis zwei Teelöffel auf einen Liter Flüssigkeit) und gießen alles mit kochendem Wasser auf. Nach ein paar Minuten das Silber auf ein weiches Tuch legen, trocknen und Sie werden sehen: Das Silber strahlt wieder wie zuvor. Bitte bedenken Sie, dass das Silber und die Aluminiumfolie hier eine chemische Reaktion eingehen. Die Folge: Es entsteht ein unangenehmer Schwefelgeruch, also bitte unbedingt ausreichend lüften. Alternativ können Sie das Silber auch in Alufolie legen und zusammen in ein kochendes Salzwasserbad geben.
Grundsätzlich gilt für diese Methode: Wenden Sie sie wirklich nur bei starken Verschmutzungen an. Wir haben jeweils eine/n Experten/in von den Silberspezialisten Robbe & Berking und Georg Jensen gefragt – beide waren sich einig: "Die ,Reinigungsmethode' mit Alufolie und Salz in warmem Wasser ist eine Umkehr des Versilberungsprozesses, bei der Silber vom Besteck abgetragen wird, das sich dann auf der Alufolie anlagert", so Silke Matthiesen (Robbe & Berking). Die Menge, die abgetragen wird, ist sehr gering – aber es wird eben Silber abgetragen.
Natron ist – neben Soda, Essig, Zitronensäure, Backpulver und Kernseife – ein echtes Wundermittel und kann so gut wie jedes Putzmittel im Haushalt ersetzen. Sollten Sie sich beim Silber reinigen für Natron entscheiden, geben Sie es zusammen mit Zitronensäure in eine Schlüssel und bürsten das Silber mit einer weichen Zahnbürste glänzend. Anschließend mit lauwarmem Wasser abspülen und fertig. Ganz wichtig: Beim Bürsten können unter Umständen kleine Kratzer entstehen, demensprechend vorsichtig und sorgsam sollten Sie vorgehen. Wer mag, der kann sein Silber auch nacheinander in Zitronensaft (ungefähr eine halbe Stunde) und anschließend in ein natronhaltiges Wasserbad legen.
Auch Backpulver zählt zu den klassischen Wundermitteln im Haushalt. Um Silber damit zu reinigen, vermischen Sie es mit ein wenig Wasser zu einer leicht klebrigen Masse und reinigen mithilfe einer weichen Zahnbürste und eben jener Paste das Silber. Sobald die Flecken weg sind, kurz das Silber unter Wasser abspülen und mit einem weichen, sauberen Baumwolltuch trocknen.
Last but not least: Auch mit handelsüblicher, milder Zahnpasta lassen sich unschöne Flecken auf Silber entfernen. Tragen Sie hierfür sanft die Zahnpasta auf Silberbesteck oder Schmuck auf und lassen Sie sie kurz einweichen. Anschließend spülen Sie die Zahnpasta mit Wasser ab und trocknen / polieren die Gegenstände mit einem weichen Baumwolltuch. Sie werden sehen – es funktioniert!
Auf keinen Fall sollten Sie Zahncremes mit Schleifpartikeln wählen, sorgen diese eben dafür, dass Ablagerungen auf unseren Zähnen abgeschliffen werden – selbiges passiert dann auch beim Silber. Die Oberfläche wird stumpf und man bekommt das Gegenteil von dem Ergebnis, das man eigentlich erzielen wollte.
Nun, wo wir die richtigen Maßnahmen kennen, um angelaufenes Silber wieder glänzend zu kriegen, ist es Zeit für den nächsten Schritt. Der da wäre: Wie lässt es sich vermeiden, dass Silber überhaupt schwarz anläuft? Die schlechte Nachricht: Hundertprozentig vermeiden lässt es sich nicht. Die gute: Wer sich an die folgenden kleinen Kniffe hält, der zögert den chemischen Prozess des schwarz Anlaufens zumindest merklich hinaus:
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