Ein Handekzem ist eine entzündliche Hautveränderung an den Händen. Das Ekzem ist oft mit Juckreiz, Bläschen und Rötungen verbunden. Welche Ursachen ein Handekzem auslösen und was Sie gegen die Ekzeme unternehmen können, verraten wir hier.
Ekzeme gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen. Durch äußere Reize oder Reizungen innerhalb der Haut entstehen Entzündungen. Besonders häufig sind die Hände von Ekzemen betroffen. Die Hände sind die wichtigsten Werkzeuge unseres Körpers, um mit unserer Umwelt physisch zu interagieren und manuellen Einfluss auf unsere Umgebung zu nehmen. Da sie ständig im Einsatz und direktem Umwelteinfluss ausgesetzt sind, kann die Hautbarriere der Hände sehr schnell entzündlich reagieren, wenn äußere Reize zu stark einwirken.
Handekzeme sind entzündliche Hautreaktionen. Oft bilden sich typische Anzeichen bei einem Handekzem:
Die Ekzeme können die gesamte Hand betreffen. Häufig bilden sich Bläschen und nässende Stellen mit Hautrissen an den Handflächen und Fingern, während der Handrücken von trockenen, juckenden Flechten betroffen sein kann. Es wird angenommen, dass rund 10 Prozent der Erwachsenen in Deutschland unter chronischen Handekzemen leiden. Bei den Betroffenen heilt das Ekzem auch bei Behandlung über mindestens drei Monate nicht ab oder kehrt mehr als zweimal innerhalb eines Jahres wieder. Akute Handekzeme treten plötzlich auf und heilen in der Regel nach einigen Tagen oder Wochen wieder ab. Je nach Konstitution der Hautbarriere und des generellen Haut- und Gesundheitszustands können Ekzeme an den Händen leicht, mittelschwer oder schwer verlaufen.
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Viele Betroffene von chronischen oder akuten Handekzemen müssen sich für einige Zeit arbeitsunfähig melden. Mit den schmerzenden, entzündeten Hautveränderungen können viele manuell intensiven Arbeiten nicht mehr ausgeführt werden. Ekzeme sind als Berufskrankheiten für viele Berufe mittlerweile anerkannt. Darunter fallen natürlich auch Handekzeme.
So schmerzhaft und unangenehm Ekzeme an der Hand auch sind, die Hautentzündungen sind nicht-infektiös. Eine Ansteckung oder Übertragung von Mensch zu Mensch ist bei Ekzemen nicht möglich. Wenn sich infolge der Hautrisse durch Ekzeme allerdings Bakterien in Wunden vermehren und zu sekundären, bakteriellen Infektionen der betroffenen Hautstellen führen, können Ansteckungen mit diesen Krankheitserregern möglich sein. Das Handekzem an sich ist aber nicht ansteckend.
Ekzeme werden in den meisten Fällen durch äußere Faktoren wie mechanische Reizung, Allergiestoffe, Giftstoffe oder sonstiger Reizstoffe ausgelöst, die die Hautbarriere durchdringen und in der Haut für Entzündungen sorgen. Normalerweise ist unsere Haut sehr wehrhaft und kann äußere Reize gut abwehren. Allergiestoffe und Bakterien werden etwa durch einen schützenden Fettfilm auf unserer Haut abgehalten. Dieser Schutzfilm versorgt unsere Haute gleichzeitig mit Wasser und Feuchtigkeit und schützt vor Austrocknung. Ausgetrocknete Haut nämlich wird spröde und kann schneller mikroskopische Risse entwickeln, in die externe Schadstoffe aus der Umwelt eindringen können und so Ekzeme auslösen. Übliche Ursachen für ein Handekzem sind etwa:
Wird die Schutzschicht der Haut durch dauerhafte und regelmäßige mechanische Einwirkung oder äußere Faktoren wie ständige Feuchtigkeit belastet, steigt das Risiko, ein Handekzem zu entwickeln. Viele Ursachen können als Auslöser für Hautentzündungen gelten, die auf einen Rückgang des natürlichen Schutzfilms der Hautbarriere zurückgeht:
Auch giftige, stark reizende und ätzende Stoffe lösen bei Kontakt mit den Händen mitunter Ekzeme aus. Je nachdem, welcher Stoff mit der Haut in Berührung kam, können unterschiedliche Handekzeme auftreten. Regelmäßiger Kontakt mit Seifen, Laugen und Reinigungsmitteln etwa trocknet die Haut aus und sorgt für Reizungen.
Allergiestoffe reizen die Haut und können Entzündungsreaktionen mit Rötungen, Schuppungen und Juckreiz auslösen. Im Vergleich zu toxischen Kontaktekzemen lösen allergische Reaktionen mitunter auch Handekzeme an Stellen aus, die mit dem Allergiestoff keinen direkten Kontakt hatten.
Einer der wichtigsten Faktoren für die Entstehung von Handekzemen ist die verringerte Schutzfunktion des Fettfilms der Haut. Ist dieser Schutzfilm reduziert oder abgetragen, trocknet die Haut aus und kleine Mikrorisse und Schäden in der Haut lassen externe Schadstoffe eindringen. Die regelmäßige Pflege der Hände und des Schutzfilms der Haut ist als vorbeugende Maßnahme daher unabdingbar. Nutzen Sie daher in regelmäßigen Abständen entsprechend Ihres Hauttyps eine fett- und feuchtigkeitsspendende Handcreme. Solche Cremes stärken die Hautbarriere und halten Schadstoffe erfolgreich ab. Handekzeme werden dadurch seltener.
Bei leichten Handekzemen mit Juckreiz und Rötungen können Sie ergänzend zum Basisschutz mit Feuchtigkeitscremes auch entzündungshemmende Salben nutzen. Stärkere Handekzeme werden üblicherweise mit verschreibungspflichtigen Salben und Cremes behandelt. Suchen Sie bei stark entzündeten Ekzemen an den Händen einen Arzt oder Ärztin auf, die mitunter Salben mit Kortison verschreiben. Der Stoff wirkt antientzündlich und kann Juckreiz und Rötungen lindern. Auch Lichttherapie hat sich als wirksame Behandlung erwiesen. Bei der Lichttherapie wird das Handekzem direkt mit UV-Licht beschienen. Hat sich das Handekzem zu einer chronischen Entzündung entwickelt, helfen oft nur noch systemische Therapien, die das gesamte Immunsystem entlasten und unterstützen sollen.
Um die Heilung eines Handekzems zu unterstützen, eignen sich Hausmittel wie Olivenöl. Geben Sie etwa einen Teelöffel Öl in Ihre Hände und massieren Sie das Öl langsam und mit kreisenden Bewegungen in die Haut ein. Olivenöl spendet wertvolle Fettsäuren, die die Hautbarriere stärken. Gleichzeitig kann das Öl dazu beitragen, schuppigen Austrocknungen aufzuweichen und Hautschuppen zu entfernen.
Apfelessig ist ein beliebtes Hausmittel bei einer ganzen Reihe von Beschwerden. Apfelessig wirkt nicht nur gesundheitsfördernd bei der innerlichen Anwendung, Sie können mit zwei Esslöffeln Apfelessig auf einem Liter Wasser auch eine einfache Spülung vorbereiten, die bei äußerlicher Anwendung antibakteriell und beruhigend auf Ihre Haut wirkt. Ein Handekzem lässt sich somit beruhigen, die Heilung kann schneller verlaufen.
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Sie können Ihre Haut und deren Schutzfunktion mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung unterstützen. Achten Sie dabei vor allem auf Lebensmittel, die reich an Vitaminen, Bitterstoffen und Chlorophyll sind.
Vitamin A ist eines der wichtigsten Vitamine für die Hautgesundheit. Das Vitamin kann in Form von Retinol direkt aus tierischen Lebensmitteln wie Leber oder Fisch aufgenommen werden. Aus pflanzlichen Quellen können Sie das Vitamin in seiner Vorstufe als Provitamin A aus Karotten, Paprika oder Süßkartoffeln gewinnen. Beta-Carotin, der pflanzliche Farbstoff, der Gemüse und Obst eine gelb-orange Farbe gibt, wird im Körper zu Vitamin A verstoffwechselt. Das Vitamin wird dann bei der Neubildung von Hautzellen und der Regeneration beschädigter Zellen verwendet. Für gesunde Haut und Haare ist das Vitamin damit unabdingbar und kann helfen, einem Handekzem effektiv vorzubeugen oder bei der Behandlung zu unterstützen.
Unsere Hände sind quasi im Dauereinsatz und einer Vielzahl äußerer Reize ausgesetzt. Im Alltag können wir unsere Hände aber nun einmal nicht in Watte packen. Was aber durchaus möglich ist, ist eine gute Basispflege, mit der der Entstehung von Handekzemen effektiv vorgebeugt werden kann.